Digitalisierung

Zugänglich für alle

Die Lagerung und Ausleihe von Herbarium Exemplaren ist mit Risiken verbunden. Eine Beschädigung, ein Verlust oder eine Verschlechterung können nie ganz ausgeschlossen werden. Ein ausgeliehenes Exemplar kann auch von niemand anderem eingesehen werden. Die Digitalisierung der Sammlungsstücke bietet eine Lösung für dieses Problem.

Obwohl es vor 2003 einige Versuche gab, die Sammlung zu digitalisieren, begann die erste richtige Digitalisierungsrunde im Jahr 2003. Die Projekte wurden durch Zuschüsse der Europäischen Union (ENBI), der Belgischen Biodiversitäts Plattform und der Global Biodiversity Information Facility (GBIF) unterstützt. Es handelte sich hauptsächlich um Pilotprojekte, um die Machbarkeit der Digitalisierung von Herbarium Exemplaren zu testen. Es folgten weitere extern finanzierte Projekte, wie Biodiverstity Heritage Library (BHL), Open Up! für Europeana 2011-2014, Linnaeus Link, BibBelgium, Impala, Erfgoed Vlaanderen 2013-2014. Die meisten Projekte konzentrierten sich auf eine bestimmte Zielgruppe, für die bereits Daten und Bilder veröffentlicht wurden.

Das größte Digitalisierungsprojekt im Zeitraum bis 2014 war zweifelsohne die Global Plants Initiative (gefördert durch die Mellon Foundation). Dieses Projekt hatte zum Ziel, alle botanischen Typusexemplare weltweit zu digitalisieren, insgesamt 60.000 Typen. Der botanische Garten war einer der ersten Partner. Alle digitalisierten Typen wurden auf der JSTOR-Website zur Verfügung gestellt.

Seit 2015 erhält der Botanische Garten Meise einen Zuschuss von der flämischen Regierung, um die bestehende Digitalisierungsinfrastruktur zu optimieren und 2,7 Millionen Herbarbelege zu digitalisieren. Dieses Projekt wurde auf den Namen DOE! getauft, was für Digital Unlocking Heritage Collections steht. Zusammen mit einem externen Partner fotografieren wir über ein Förderband etwa 5000 Herbarbelege pro Tag. Über eine Crowdsourcing-Plattform, doedat.be, fügen wir die Etiketteninformationen mithilfe vieler Freiwilliger hinzu. Mit dieser Plattform wollen wir die Bürger in die wunderbare Welt der Sammlungen mit einbeziehen. 

Der Start unseres digitalen Herbariums, botanicalcollections.be, fand im März 2018 statt. Seitdem stellen wir unser Herbarium jedem zur Verfügung, der es einsehen möchte. Mit der laufenden Digitalisierung werden bald mehr als 70 % der Sammlung verfügbar sein.

Die Beschaffung von Mitteln, um unsere Sammlungen zugänglich zu machen, bleibt wichtig und ermöglicht es uns, unsere Sammlungen weiter aufzuwerten und der ganzen Welt zugänglich zu machen.