Giftige Pflanzen, was tun?

Giftige Pflanzen sind Pflanzen, die, wenn man eine relativ kleine Menge deren Saat, Wurzel, Blatt, Stiel, Frucht oder Saft einnimmt oder damit in Kontakt kommt, Mensch und Tier inneren oder äusseren Schaden zufügen kann. Der Grad der Toxizität einer Pflanze hängt von verschiedenen Faktoren ab: nicht alle Pflanzenteile sind immer gleich giftig. Manche Teile können ihre Toxizität nach dem Kochen oder Trocknen verlieren, oder eben extra giftig sein nach dem Kauen oder Zerquetschen.


Aus Anrufen aus dem Anti-Gift-Zentrum ( Tel.: 070/245 245) geht hervor, dass zwei Drittel der Intoxikationsopfer mit Pflanzen junge Kinder sind, vor allem Kleinkinder und Kinder im Vorschulalter zwischen 0 und 4 Jahre. Der Grund: diese Kinder neigen ziemlich oft dazu, sich Dinge in den Mund zu nehmen. Durch ihr niedriges Körpergewicht reagieren sie schneller auf eine Dosis von Giftstoffen als die Erwachsenen. Die meisten Unfälle mit Kindern gehen aber gut aus. Nur in einem von 7 Fällen werden Beschwerden wahrgenommen, wie Magenbeschwerden, Bauchkrämpfe, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen. Noch seltener kommen Hautreaktionen, Fieber, Blässe, sich unwohl fühlen vor, und nur in Ausnahmefâllen hat man mit neurologischen Symptomen, wie Schläfrigkeit, Aufregung, Erweiterung der Puplillen, zu tun, oder sogar mit cardiovaskulären Symptomen, wie Blutdruckabfall, Bradykardie oder Tachykardie.


Bei Unfällen mit Pflanzen bei Erwachsenen geht es oft um Hautirritationen, Magen-Darm-Beschwerden und Augenverletzungen. Manchmal werden Unfälle auch verursacht durch mangelhafte Pflanzenkenntnis oder Verwirrung mit anderen Pflanzen. Eine wichtige Warnung an diejenigen, die Selbstmedikation praktizieren oder mit Ecodrugs experimentieren.

Was kann man tun im Fall einer Vergiftung?

Immer ruhig bleiben ist die Botschaft. Im Fall einer Vergiftung nach dem Essen von Pflanzenteilen sollte man die Pflanzenreste aus dem Mund entfernen und sie aufbewahren. Wenn das Opfer sich erbricht, dann sollte man ebenfalls das Erbrochene aufbewahren. In keinem Falle sollte man das Opfer zum Erbrechen bringen ohne vorherige Fachberatung. Niemals sollte man dem Opfer Milch geben.
Im Fall einer Berührung mit giftigen Pflanzen und der daraus resultierenden Hautirritation oder Verbrennung sollte man sich aus der Sonne fernhalten, die Haut mindestens während 10 Minuten gut abspülen. Man sollte niemals hart auf der Haut reiben und noch weniger mit Salben experimentieren. Der beste Rat ist sofort entweder das Anti-Gift-Zentrum anzurufen und um Fachberatung zu bitten (das Zentrum ist Tag und Nacht zu erreichen unter der Gratisnummer 070/245 245), oder den Hausarzt oder die Notnummer 112.


Vorbeugen ist besser als Heilen

Ein paar nützliche Ratschläge: sorgen Sie dafûr, dass Sie die Namen der Pflanzen in und um ihren Haus kennen. Kaufen sie vorzugsweise unschädliche Pflanzen. Glücklicherweise gibt es mehr Pflanzen, die nicht giftig sind, als giftige. Den Kindern sollte man beibringen um verantwortlich mit Pflanzen umzugehen. Wenn sie im Garten arbeiten, benutzen sie immer Handschuhe, und reiben sie nie die Augen. Und sorgen sie dafür, dass sie immer Aktivkohle in ihrem Apothekenschrank haben (aufgepasst: nicht bei allen Vergiftungen gebrauchen!)