Victoria

Königin der Seerosen

Im Gewächshaus der tropischen Feuchtgebiete fallen sofort die riesigen Seerosen im Teich auf. Victoria cruziana hat große Schwimmblätter mit erhöhtem Rand. Die Luft in und zwischen den Rippen an der Unterseite des Blattes sorgt für einem enormen Auftrieb. Das Blatt kann bis zu 40 kg tragen. 

In ihre Vegetationsphase (hier zwischen Februar und September) produziert die Pflanze 40 bis 50 Blätter. Im Sommer können die Blätter einen Durchmesser zwischen einem und zwei Meter haben. Die Blätter bedecken die gesamte Wasseroberfläche und hüllen den Boden in Dunkelheit. So behindern sie das Wachstum konkurrierender Pflanzen. Ab September sterben die Blätter ab.

Im Sommer kann man auch die Blüten bewundern. Die Blüte öffnet sich in der Nacht und blüht zwei Nächte lang: in der ersten Nacht weiß, in der zweiten rosa. Dann verschwindet sie unter Wasser.

Dieser Riese ist in seinem ursprünglichen Lebensraum eine mehrjährige Pflanze, wird aber in Gewächshäusern als einjährige Pflanze gezüchtet, was bedeutet, dass sie jedes Jahr neu ausgesät werden muss. Nur eine begrenzte Anzahl botanischer Gärten verfügt über das nötige Fachwissen, um diesen Vorgang erfolgreich durchzuführen. Die Riesenseerose wird seit über 100 Jahren im Botanischen Garten Meise kultiviert und ist Teil unseres immateriellen Kulturerbes.